top of page
  • AutorenbildElisabeth

Der Blick in den Spiegel

Aktualisiert: 20. März 2021

Kenn ihr das Gefühl, vor dem Spiegel zu stehen, und sich nicht schön genug zu fühlen? Ich schätze schon, denn ich bin der festen Überzeugung, dass das jedem so geht, bzw. mal ging. Dem einem mehr, dem anderen weniger. Und dieses In-den-Spiegel-schauen lässt sich auch nicht so einfach abstellen, denn wir alle leben in einer Gesellschaft, die ständig nach dem Äußeren beurteilt. Das macht jeder, ganz automatisch, selbst wenn man die Person nicht kennt. Aber das ist nichts, was von heute auf morgen so entstanden ist, denn vermutlich haben auch schon die alten Ägypter auf ihr Aussehen geachtet und nach diesem beurteilt. Und genau da liegt das Problem. Dieses ständige Überlegen „Bin ich schön genug? Gefalle ich den anderen? Ist so tief in unserer Gesellschaft, in uns selbst verwurzelt, dass es als selbstverständlich wahrgenommen wird und nicht als Problem. Aber es ist eines. Definitiv.

Der Druck der dadurch entsteht, beeinflusst und verändert uns – vielleicht auch auf positive Weise, andere jedoch zerbrechen unter ihm. Was das Interessante daran ist, ist das sich dieses In-den-Spiegel-schauen erst im Laufe der Kindheit entwickelt. Im Kindergarten denkt man nicht daran, wie der andere aussieht, geschweige denn man selber. Es liegt also nicht in unseren „Genen“, sondern allein am sozial-gesellschaftlichen Umfeld, das uns prägt und formt.

Und da kommt Social Media ins Spiel. Durch Plattformen wie Instagram, TikTok oder Snapchat ist die Wichtigkeit des Aussehens nochmal enorm gestiegen, da jeder ständig umgeben ist von Bildern von Frauen bzw. Männern, die „dem Schönheitsideal“ entsprechen und mit denen man sich vergleicht. Zu dem „in-den-Spiegel-schauen“ ist in den letzten Jahren ein „perfekte-Models-anschauen“ hinzugekommen, was den Druck, anderen zu gefallen und schön auszusehen, sehr verstärkt hat.

Bis zu einem gewissen Grad „können Influencer*innen nichts für ihr gutes Aussehen“, allerdings liegt das Problem schon darin, dass zwischen „schön“ und „hässlich“ unterschieden wird. Viel wichtiger wäre es zu vermitteln, dass jeder auf eine eigene Art schön ist. Denn letzten Endes sind Influencer*innen nicht nur Verursacher bzw. Pusher des „Bin ich schön genug“-Phänomens, sondern selbst Opfer. Niemand sieht immer toll, immer perfekt aus. Anders als deren Posts aber (meistens) vermitteln. Da sie aber zeigen wollen, dass sie dem Schönheitsideal entsprechen – und somit dem Druck von außen, dem Druck der Gesellschaft verfallen -, posten Influencer*innen nur Fotos, wo sie auch genau in diese Vorstellung der perfekten Schönheit passen.

Letzten Endes sind wir alle in einem Teufelskreis gefangen, der sich aber – mit unser aller Hilfe – durchbrechen lässt, in dem wir die Priorität des Äußeren reduzieren und ehrlich zu uns selbst und unseren Followern sind.

Denn nur wenn wir den Teufelskreis durchbrechen, kann jeder anfangen, sich selbst zu akzeptieren, wie er ist und sich selbst zu lieben.

118 Ansichten
bottom of page