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Ehemalige Schüler*innen erzählen. . .

Interviewleitung: Charly


Freyja Grundmann


Redaktion: In welchem Jahr hast du dein Abitur gemacht?

2016


Redaktion: Hast du heute noch Bezug zu unserer Schule? (Wenn ja welchen?)

Ich bin noch immer im Musik Fachbereich aktiv. Dabei helfe ich als Bratsche im Orchester aus und unterstütze den Humboldt-Chor Junior bei Proben und Konzerten. Außerdem habe ich im Herbst 2017 als Teil meines Studiums ein sechs-wöchiges Praktikum an der Schule absolviert und einen Einblick in den Beruf des Lehrers gewonnen.


Redaktion: Was ist deine beste Erinnerung aus deiner Schulzeit?

Die viele musikalische Arbeit in den Ensembles, mit dem Orchester und dem Chor und dabei besonders die Probenfahrten. Man ist einfach mit den anderen Menschen so zusammengewachsen durch die Musik, egal aus welcher Klasse man war oder was derjenige sonst so gemacht hat, die Musik hat uns alle verbunden.


Redaktion: Welchen Ruf hatte unsere Schule damals?

Unsere Schule hatte damals einen sehr guten Ruf, gerade auch was die Abiturnoten anging. Außerdem war es für meine Entscheidung sehr sehr wichtig, dass ich mich nicht auf etwas spezialisieren musste, sondern immer allen meinen Interessen nachgehen konnte und in allem gefördert und gefordert wurde, ob Jugend Forscht oder in der Musik.


Redaktion: Was machst du heute?

Ich studiere im 8. Semester Mathematik und Physik Lehramt an der FU Berlin und hoffe, im nächsten Semester meinen Bachelorabschluss zu machen. Danach möchte ich meinen Master machen und irgendwann als Lehrerin an einer Schule arbeiten.


 

Gabriela Solovyova


Redaktion: In welchem Jahr hast du dein Abitur gemacht?

Ich habe mein Abitur im Jahr 2019 erreicht.


Redaktion: Hast du heute noch Bezug zu unserer Schule (wenn ja welchen)?

Ja, ich habe noch Bezug zu der Schule, die Jazzband und der Chor. Vor der Corona-Pandemie habe ich die Jazzband und teilweise den großen Chor besucht und kann es hoffentlich bald wieder tun. Des Weiteren war ich als Betreuung auf der Musikfahrt dabei ;)


Redaktion: Was ist deine beste Erinnerung aus deiner Schulzeit?

Es ist schwierig, sich auf eine Sache zu beschränken, denn es gab echt ein paar schöne Erinnerungen, auch wenn man es nicht so erwartet. Die meisten schönen Erinnerung sind eher außerhalb des Schulunterrichts, wie Auftritte mit den Musikensembles oder vor allem die Fahrten. Ok, lass uns trotzdem eine aus dem Unterricht nehmen. Die ist aus dem Physikunterricht in der 10.Klasse. Die meisten kennen es, den Druck oder Stress vor einem Test oder Arbeit, aber ich habe gelernt, es geht auch anders. An diesem Tag sollten wir einen Test bei Herrn Barthel schreiben. Jedoch statt 45 Minuten an einem Test zu sitzen, beköstigte uns der Lehrer mit Kuchen. Das war ein echt unerwartet schöner Moment.


Redaktion: Welchen Ruf hatte unsere Schule damals?

Als ich in die 5. Klasse aufs Humboldt-Gymnasium kam, war die Schule unter den Besten der Besten bekannt. Es war die Top-Schule für Naturwissenschaften, so meinten es meine Eltern. Jedoch habe ich das Gefühl, dass dieser Ruf im Laufe meiner Schuljahre etwas abflachte.


Redaktion: Was machst du heute?

Heute bin ich Teil einer Studien-Vorbereitung an der Musikschule City-West in Charlottenburg. Was während meiner Schulzeit ein Hobby war, ist jetzt ein anstrebender Beruf, Saxophonistin. Ich werde an der Schule in fünf Fächern (Hauptfach Saxophon, Nebenfach Klavier, Musiktheorie & Gehörbildung, Jazzgeschichte und StuVo-Band) unterrichtet und auf ein Studium vorbereitet. Zusätzlich sammle ich viel Erfahrung durch verschiedene Auftritte (in Jazzclubs, bei verschiedenen Events oder auch im Ausland) oder durch Wettbewerbe (z.B. der Saxophonpreis). Also auch wenn ich leider keinen Musikleistungskurs hatte, konnte ich trotzdem meinen musikalischen Traum weiterführen.

 

Sebastian Schalow


Redaktion: In welchem Jahr hast du dein Abitur gemacht?

Ich habe im Jahr 1987 an der Humboldt - Schule Abitur gemacht. Frage bitte nicht nach der Note, die war nicht so erwähnenswert. Jedenfalls war ich sehr stolz darauf, es geschafft zu haben, noch mehr stolz darauf, es an der Humboldt - Schule gemacht zu haben.


Redaktion: Hast du heute noch Bezug zu unserer Schule (wenn ja welchen)?

Mein heutiger Bezug zur Schule besteht hauptsächlich darin, dass beide meiner Söhne ebenfalls die Humboldt - Schule besuchen. Für mich war schon immer klar, dass sie auf diese Schule gehen sollten (vorausgesetzt, dass sie intellektuell dazu in der Lage sind). Meine Erfahrungen damals waren durch den Schulleiter Herrn Stark sehr geprägt, der die Prinzipien der Gebrüder Humboldt stark im Kollegium implementiert hatte, so dass dies auch an der Schule gelebt wurde. Nach der Schule hatte ich auch noch einigen Kontakt zu meinen "alten" Lehrern, so Klaus Thieme, Lutz Zimmermann oder Fred Steinert. Zudem war ich immer stolz darauf, Humboldtianer zu sein, bzw. gewesen zu sein. Ich denke, ich werde auch immer darauf stolz sein. Insbesondere die "nebenschulischen" Aktivitäten haben mich begeistert. Damals habe ich mit Begeisterung viele AGs besucht. Wohl mit mehr Freude als einigen Unterricht. Auch die Musikabende wurden von mir gerne besucht.


Redaktion: Was ist deine beste Erinnerung aus deiner Schulzeit?

1. Gerade frisch auf der Schule (damals 7.Klasse) und im Konflikt mit einem meiner Mitschüler. Hinteres Treppenhaus. Der Konflikt wurde etwas heftiger und schließlich hatte ich meinen Mitschüler im Schwitzkasten. Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter und raunt mir ins Ohr: "So setzen wir uns an dieser Schule nicht auseinander!" Ich drehte mich um und schaute Herrn Stark, dem damaligen Schulleiter, ins Gesicht. Dieser Satz prägte mein weiteres Leben. Nie wieder habe ich Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung in Betracht gezogen - vielmehr die Diskussion darum, was für den/die Menschen die sinnvollste Lösung ist. Nun, nicht immer war die sinnvollste Lösung auch das Ergebnis der Diskussion. Es brauchte auch keine schulischen Maßnahmen wie an anderen Schulen - dieser Satz von Herrn Stark war aussagekräftig und klar genug. 2. Eine weitere Erinnerung heftet sich an die Verleihung des Wölkerling - Preises. Engagement für die Schülerschaft - die Schule wurde gewürdigt. Nicht Leistungen, nicht Noten oder ähnliches. Nein, das einfache Engagement von Schülern für Schüler, Mitschüler oder die Schule. Ich glaube, hier liegt auch mein besonderer Stolz auf die Schule - es war eben nicht nur Schule. 3. Eine weitere schöne Erinnerung, neben natürlich noch vielen anderen, war, "private" Kontakte zu den Lehrern. So trafen sich zuerst einige Schüler mit Lutz Zimmermann und fuhren regelmäßig einmal im Monat zur Gesellschaft für Erdkunde in den Süden Berlins, um einen Vortrag zu hören. Später bildete sich mit Klaus Thieme eine Gruppe heraus, die sich im gleichen Abstand und auch nach dem Abitur bei ihm zu Hause trafen und gemeinsam Bloch, Schopenhauer und andere Philosophen lasen. Auch das werde ich wohl nie vergessen.


Redaktion: Welchen Ruf hatte unsere Schule damals?

Unsere Schule gehörte damals zu den besten 10 Schulen Berlins. Wir stritten uns jedes Jahr mit anderen Schulen um die ersten drei Plätze mit den besten Abiturienten des Jahrgangs. Aber letztendlich war es nicht der Platz, den die Schule im berlinweiten Ranking einnahm - letztendlich war es, dass der humanistische Gedanke der Gebrüder Humboldt an der Schule wirklich gelebt wurde - von Lehrern, Personal und Schülern. Heute bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, dass wirklich alle diesen Gedanken noch leben - aber man spürt noch ihren Geist. Vielleicht spielt hier der gesellschaftliche Wandel eine Rolle, doch eine Diskussion ginge hier zu weit.


Redaktion: Was machst du heute?

Nun, die Humboldt - Schule hat mich geprägt. Ein gut intelligenter Schüler mit durchschnittlichen und unterdurchschnittlichen Noten in der Schule. Wie kann das sein? Was spielt da eine Rolle? Wieso können die Leistungen, die möglich sind, nicht erbracht werden? Heute, ups 33 Jahre später, habe ich natürlich einen anderen Blick darauf. Nach einigen Um- und Irrwegen bin ich schließlich Sonderpädagoge geworden. Genauer gesagt: Ich bin Lehrer für Schülerinnen und Schüler mit psychischen Problemen, aber auch Intelligenzminderungen (im Amtsdeutsch: Lehrer an Sonderschulen). Seit vielen Jahren arbeite ich an Förderzentren, um mich eben genau um diese Schülerinnen und Schüler zu kümmern. Vor einige Jahren kamen andere Aufgaben dazu. Heute berate ich verschiedene Schulen im Umgang mit eben diesen "problematischen" Schülerinnen und Schülern, mache Intelligenztests, Elterngespräche und schreibe Gutachten, empfehle Förderbedarfe und beantrage Schulhelfer. Eine schöne, teilweise hochanstrengende, aber auch sehr befriedigende Aufgabe (wenn denn die Erfolge der Arbeit zu sehen sind). Insbesondere das breite Spektrum dieser Tätigkeit macht diese Aufgaben hochinteressant. Langeweile ist in meinem Beruf ein Fremdwort! Liebe Redaktion, das war nun ein kleiner Abriss meiner Geschichte an der Humboldt - Schule. Natürlich kann ich als Humboldtianer keine objektive Sicht auf die Dinge darlegen - aber das macht nichts, hier lächle ich und bin auch gerne mal rein subjektiv.

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